Er engagierte sich schon für den Umweltschutz, da war von den ECOHELDEN-Kindern noch keines geboren: unser Marktrat Josef Seitz. Klar, dass die ECOHELDEN mehr über diesen Vorreiter in Sachen Umweltschutz in Lauterhofen wissen wollten. So besuchten wir „Edi“ vergangene Woche bei ihm zuhause und stellten ihm ein paar Fragen …
ECOHELDEN: Wieso bist du eigentlich der „Edi“, wenn du doch Josef heißt?
Josef Seitz: Ich war ungefähr so alt wie ihr, als ich beim Fußballspielen diesen Namen bekam. „Ede“ war ein Disney-Bandit, und ein kleiner Junge mit Lausbubenstreichen - ich - wurde dann eben der „Edi“. Dieser Spitzname ist mir bis heute geblieben.
Mit einem vorher erarbeiteten Fragenkatalog löcherten die ECOHELDEN den Umwelt-Vorreiter.
ECOHELDEN: Du hast ja den Umwelttag ins Leben gerufen. Wie ging das vor sich?
Josef Seitz: Umweltschutz war mir schon immer wichtig. Als ich 2002 Gemeinderat wurde, ging ich zu unserem damaligen Bürgermeister Peter Braun und schlug vor, dass wir doch mal den Müll in und um Lauterhofen aufräumen müssten ... „Das machst dann gleich du“, lautete seine Antwort. Und so organisiere ich seitdem den jährlichen Umwelttag in Lauterhofen.
ECOHELDEN: War es schwer, den Umwelttag einzuführen und wie geht sowas?
Josef Seitz: So schwer ist das nicht. Am Anfang waren wir rund 50 Leute, viele Kinder und auch viele Erwachsene, die sich am Umwelttag beteiligten, auch die Vereine, z.B. Sportverein, Motorradfreunde, etc... Die Gemeinde hatte damals so einen kleinen Straßenplan, anhand dessen teilte ich die Gruppen in verschiedene Bezirke ein. Mittlerweile nimmt die Teilnehmerzahl aber leider ab. Die Feuerwehr Brunn ist mit vielen Kindern eifrig dabei, aber vor allem bei den Lauterhofenern würde es mich freuen, wenn wieder mehr Teilnehmer kommen würden.
ECOHELDEN: Wieviel Müll wird dabei gesammelt?
Josef Seitz: Ich erinnere mich noch gut an die allererste Sammlung. Wir hatten einen Lastwagen und einen zusätzlichen Anhänger - und beide waren bis zum Rand voll. Es war ja die erste Sammlung, da wurde extrem viel gefunden. Mittlerweile sammeln wir immer noch etwa einen Lastwagen voll Müll.
ECOHELDEN: Was passiert mit den gesammelten Sachen?
Josef Seitz: Der Müll wird zuerst sortiert: Gläser kommen in den Glascontainter, Papier in die Papiertonne, etc. Was nicht recycled werden kann, wird nach Neumarkt zur Müllverbrennung gefahren.
ECOHELDEN: Was war das Außergewöhnlichste, was ihr bisher gefunden habt?
Josef Seitz: … ein Gebiss - und einen Geldbeutel mit Ausweis und allem drin. Der Geldbeutel wurde wieder zurückgegeben, aber wem das Gebiss gehörte, das wissen wir bis heute nicht.
ECOHELDEN: Hast du Tipps, wie man die Umwelt schützen kann?
Die ECOHELDEN blättern mit Josef Seitz in alten Zeitungsberichten über den Umwelttag Lauterhofen.
Josef Seitz: Man kann ganz einfach schon mal damit anfangen, nichts in die Umwelt zu werfen. Vor allem die vielen Kaffee-Becher und Zigarettenstummel außerhalb Lauterhofen sind sehr ärgerlich. Das müsste nicht sein und wäre ganz leicht vermeidbar, wenn manche Leute nicht einfach ihren Müll aus dem Autofenster schmeissen würden … Ansonsten könnte jeder ganz leicht beim Spazieren gehen gefundenen Müll* mitnehmen. Dann liegt dieser schon nicht mehr in der Natur. Auch Wiederverwenden statt neuen Müll produzieren wäre hilfreich. (Seine Frau Walburga zeigt uns Stoff-Tragetaschen, die sie selber aus nicht mehr benötigten Bettlaken genäht hat… - super Idee!)
ECOHELDEN: Was wünschst du dir?
Josef Seitz: Dass die Leute mehr an den Umweltschutz und die kommenden Generationen denken. Wir können doch den Kindern und Enkelkindern keine Müllhalde hinterlassen! Und dass sich wieder mehr Teilnehmer für den nächsten Umwelttag einfinden. Einmal vier oder fünf Stunden spazieren gehen und Müll sammeln - das ist doch nicht zuviel verlangt.
ECOHELDEN: Wir sind garantiert dabei, versprochen!
Vielen, vielen Dank für den freundlichen Empfang und das Interview.
Gabi und die ECOHELDEN
Der Umwelttag 2019 findet am 13. April von 9 bis 13 Uhr statt. Treffpunkt um kurz vor neun am Bahnhof.
Kommt vorbei und macht mit! Es macht Spaß und ist gut für unsere Umwelt :)
* Falls Sie keinen Platz in Ihrer Mülltonne etc. haben, können Sie unterwegs gefundenen Müll auch in der Gemeinde abgeben.
Die ECOHELDEN fühlten sich sehr wohl bei Familie Seitz.